2021

THERAPIE, Videoinstallation

Toy Toy Toy

Ach, du stehst auf Unterdrückung?
Gut- ich drück dir die Daumen, toy toy toy, Boy,
dass unser Spiel ein gutes Ende nimmt.
Ich hab gesehen, warum Lust und Leid Schwestern sind.
Dein Körper verspricht Unschuld.
Keine sichtbaren Narben.
Meine Finger? Ein Hauch von Nichts auf deiner Haut.
Doch du zuckst zusammen, als hätte ich dich geschlagen.
Ich hör‘ wie du schnurrst,
deine Lust ist absurd.
Es sieht schön aus.
Du siehst schön aus, wenn du leidest.
Dich entkleidest bis auf die Seele vor mir.
Da ist bloß Neugier in meinem Blick.
Du sagst, wir hätten nicht miteinander geschlafen.
Du sagst, ich hätte dich gefickt.

Kopf im Nirvana, Hand am Geschlecht

Es braut sich was zusammen. Es zieht mich raus.
Bin ich alleine oder nicht – es zieht mich aus.
Ist mir Kontakt zu nah, der Selbstzweck entfremdet,
Gefühle kommen im Wald wo das Gewesene endet
und ich nackt und unbeschrieben bin.
Es muss immer größer sein als ich.
Übermannt es mich nicht, stimmt es nicht.
Dann ist es geheuchelt, gestellt, reine Fassade.
Wahrheit drängt sich auf, als periphere Frage
und dem Wissen, dass es niemals eine Antwort gibt.
Es versetzt mir einen goldenen Stich.
Mit nutzlosen Beinen taumel ich vorwärts.
Oder der Boden ist aus Schaumstoff – das kann und muss ich nicht wissen.
Harte Rinde wie Daunenkissen.
Zu wenig Reibungsfläche, zu viel Adrenalin.
Braucht mein Körper Verständnis schlag ich ihn.
Ringe alle Energie zu Boden.
Leg mich schief daneben.
Warte auf die Leere.
Ein paar Nachbeben des Gefechts.
Den Kopf im Nirvana
und die Hand am Geschlecht.

Alien

Ich fühle mich wie ein Alien.
Nicht einzig in meiner Art, aber selten.
Begegne dem Fremden tagtäglich,
das Intimität bei mir sucht.
Tut mir Leid, ich bin ausgebucht.
Aber ich nehme Sie gerne nächste Woche mit auf meinen Planeten.
Wo alles feucht ist und warm.
Zieh dich aus!
Die nackte Wahrheit tragen manche unter der Gürtellinie.
Ich trage den Geruch fremder Körper an mir wie Parfum.
Kopfnote Sperma. Herznote Einsamkeit.

Fahrige Hände

Das fahrige Fordern deiner Finger treibt die Sehnsucht ahnungslos.
Du suchst meine Abgründe,
findest aber nur deine in meinem Schoß.
Du kannst nur lieben, wenn du leidest bis dir schlecht ist.
Ich kann dich nur heilen, wenn der Schmerz in dir auch echt ist.
Gib mir einen Anlass und ich häng‘ an deinen Lippen
Formt dein Herz die Grausamkeit und deine Zunge sanfte Bitten.
Ich war dein Anfang, aber ich kann es nicht beenden.
Diese Macht liegt bei dir
und deinen fahrigen Händen

I am sorry

Klar spiele ich noch mit Puppen
Dominanz kennt kein Alter
Ich ich kämm dir die Haare und bemal deine Lippen
Zieh an deinen Strippen und lass dich für mich strippen.
Du gefällst mir, wenn du so dastehst und mich anflehst
mit deinen Blicken, ich solle dich bitte bitte zur Hölle schicken.
Aber das hier bleibt mein Spiel. Mit meinen Regeln.
D.h. willst du von meiner Hand leiden, dann lass dich lieben und lass dich leiten.
Deine Schmerzen musst du dir erst verdienen. Da kenn ich kein Erbarmen.
Also entwirre ich deine Schnüre und lasse dich, dich selbst umarmen.
Awww, tut das etwas weh?
I am sorry.

Regeln

Zeig mir das von dir, was kein anderer weiß.
Diesen einen kurzen Blick ins offene Fleisch.
Ich schlag diese Brücke zu dir und dann
schlag mich richtig.
Ist deine Seele vor mir nackt
ist sonst nichts wichtig.
Ich will sehen, dass es dir weh tut,
wenn du mir weh tust.
Geteilte Melancholie. Verdoppelte Sehnsucht.
Spiel mit mir ein Spiel
und spiel es später mit mir runter.
Lass uns so tun, als ob alles einen Grund hat.
Als ob alles von Bedeutung wär’.

Komm, machs mir nicht so schwer.
Füll mich aus mit Herz und Schwanz.
Ich fühl mich ins Aus – komplette Distanz.
Ich hab mein Gefühl verkopft. Es steckt mir in der Kehle.
Ich hab mein Geschlecht missbraucht.
Es dient bloß den Regeln, nie meinem Bauch.